Als Skonto bezeichnet man einen Preisnachlass, den der Verkäufer in seinen Zahlungsbedingungen für eine Bezahlung der Rechnung innerhalb einer gewissen Frist gewährt. Der Nachlass wird dabei meistens in Prozent angegeben und nach bestimmten Kriterien gestaffelt. Beispielsweise:
· „Zahlbar innerhalb von 10 Tagen mit 2% Skonto“
· „Zahlungsfrist: 14 Tage 3%“
Dazu wird jedoch üblicherweise eine längere Frist ohne Skontoabzug angegeben. Beispielsweise:
· „Zahlung: 10 Tage 3%, 30 Tage netto“
· „Zahlung: sofort mit 2% oder 14 Tage netto“
Je nach der Staffelung, mit der du kalkulierst, gewährst du natürlich bei einer schnellen Zahlung einen höheren Skontobetrag. Du kannst beispielsweise eine Zahlung sofort mit 2%, 14 Tage mit 3% und 30 Tage netto kombinieren. Wie sich das Skonto berechnen und verbuchen lässt und was der Unterschied zum Rabatt ist, zeigen wir dir in diesem Artikel.
Skonto berechnen – so geht´s:
Wenn du Skonto berechnen möchtest, dann musst du ein paar Punkte beachten. Vor allem musst du berücksichtigen, dass der Skontobetrag auf deinen Verkaufspreis aufgeschlagen wird.
Wird Skonto vom Brutto- oder Nettobetrag berechnet?
Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Du kannst beispielsweise, wenn du nur Dienstleistungen (beispielsweise als Texter) anbietest, Skonto für eine schnelle Bezahlung gewähren.
Aber im Handwerk, wo du zunächst Material beschaffen musst, gewährst du üblicherweise nur Skonto auf die Materialkosten, nicht auf die Wartungs- oder Herstellungszeit. Daher kannst du auch nicht die komplette Rechnung skontieren, sondern musst dem Kunden angeben, auf welchen Betrag er wieviel Skonto erhält.
Wenn du deinem Kunden Skonto gewährst, reduziert sich nicht nur der Netto-Rechnungsbetrag, sondern entsprechend auch die Höhe der Umsatzsteuer.
Skonto berechnen: Formel
Den Skontobetrag kannst du mit einer ganz einfachen Formel leicht berechnen. Die Skonto Formel lautet:
Rechnungssumme * Prozentsatz Skonto = Skontobetrag
Skonto berechnen: Beispiel
Angenommen, du hast deinem Kunden einen kleinen Drucker für 200 Euro verkauft. Auf deiner Rechnung steht also ein Betrag von 200 Euro.
Du rechnest nun: 200,00 Euro x 2% = 4 Euro. 2% Skonto von 200 Euro wären also 4 Euro, sodass der Kunde dir lediglich 196 Euro überweist. Bei dieser Berechnung blieb aber die Mehrwertsteuer außer Acht! Diese verändert sich nämlich, wenn der Kunde Skonto abzieht.
Wenn der Drucker 200 Euro kostet, musst du auf der Rechnung noch die Mehrwertsteuer mit 38 Euro ausweisen. Wenn der Kunde nun allerdings nur 196 Euro überweist, da er sich von den 200 Euro einen Skontobetrag abziehen darf, dann reduziert sich die Umsatzsteuer auf 19% von 196 Euro, also 37,24 Euro. Das bedeutet, dass die Rechnung sich insgesamt auf 233,24 € anstatt 238 Euro beläuft.
Bereits bei der Angebotskalkulation richtig rückwärts rechnen!
Die Höhe des Skontos, das du gewähren möchtest, wirst du üblicherweise schon vorab berücksichtigen und musst daher nicht nachträglich komplizierte Kalkulationen anstellen. Das ergibt sich aus der kaufmännischen Angebotskalkulation. Darin erkennst du auch gleich, wie du einen Rabatt berechnen musst, auf den wir erst am Ende des Beitrags noch separat eingehen.
Kaufmännisch ermittelst du den Verkaufspreis für dein Produkt so:
Selbstkosten
+ Gewinn in %
= Barverkaufspreis
+ Skonto in %
= Zielverkaufspreis
+ Rabatt in %
= Listenverkaufspreis netto
Daran siehst du bereits, dass du nicht einfach auf gewünschten Preis noch 2% aufschlagen kannst. Um Skonto berechnen zu können, musst du deine gesamte Kalkulation „rückwärts“ rechnen, beziehungsweise wirst du üblicherweise bei der Erstellung der Kalkulation (vorwärts) die Skonti und Rabatte bereits berücksichtigen.
Das ist besonders wichtig, da dir die Skontogewährung auch Nachteile bringen kann. Wenn du diese Summen über ein ganzes Jahr hinweg betrachtest, läppert sich das ganz schön zusammen. Daher ist es umso wichtiger, dass du von vornherein deine Kalkulation auf ein gutes Fundament stellst, um auch bei Auftragsengpässen oder Sonderangebotsaktionen keine Verluste zu machen.
Ob es sich rentiert, Skonto zu gewähren oder mit Skonto zu bezahlen, obwohl du gerade knapp bei Kasse bist, kannst du mit einem Skontorechner testen. Dafür gibt es online verschiedene Programme, die Skonto berechnen und ausrechnen, ob es sich anhand des Überziehungszinses, den du auf der Bank zahlen würdest, rentiert oder nicht. Dementsprechend werden auch Guthabenzinsen berücksichtigt.
Wie verbuche ich Skonto?
Skonto in der Buchhaltung
In der Buchhaltung des Verkäufers stellt der Skontobetrag eine reduzierte Einnahme und somit einen geringeren Gewinn dar. Vor allem passt die auf den vollen Betrag ausgestellte Rechnung nicht zu dem eingegangenen Rechnungsbetrag, bei dem Skonto abzogen wurde.
In der Buchhaltung des Käufers, sofern er auch Geschäftskunde ist, stimmt der volle Rechnungsbetrag der Eingangsrechnung nun ebenfalls nicht mit der niedrigeren überwiesenen Summe überein.
Wenn du oder dein Kunde mit einer Buchhaltungssoftware arbeiten, dann ist das Problem leicht zu beheben, denn das Programm kann je nach Kontenrahmen das gewährte oder erhaltene Skonto korrekt verbuchen.
Nicht vergessen: der Skontobetrag bezieht sich auf die Ware, du kannst dem Kunden das Skonto nicht vom Endbetrag (also auch von der Steuer) schenken.
Beispiel Skonto Rechnung
Der Verkauf/Einkauf einer Produktionsmaschine mit MwSt. wird abzüglich 3% Skonto bezahlt. Dieser Vorgang muss in den Buchhaltungen des Lieferanten und des Kunden gleichermaßen gebucht werden. Zahlenmäßig sieht das so aus:
Produktionsmaschine, Hydraulik-Ziehpresse 15.000,00 €
zzgl. 19% MwSt. 2.850,00 €
Rechnungsbetrag 17.850,00 €
3% Skonto bei Zahlung innerhalb 14 Tagen 450,00 €
Überwiesen werden also 17.314,50 Euro (17.850 € minus 450 €)
Die neuen Beträge sehen danach so aus:
Produktionsmaschine 15.000 € minus 450 € 14.550,00 €
zzgl. 19 % MwSt. 2.764,50 €
skontierter Rechnungsbetrag 17.314,50 €
Was passiert mit der Umsatzsteuer?
Der Skontobetrag von 450 Euro wurde am Maschinenpreis reduziert, daher ist anteilig
die Umsatzsteuer/Vorsteuer betroffen, nämlich: 19% von 450 Euro = 85,50 €
Skonto Buchungssatz
In deiner Buchhaltung musst du nun entweder den Einkauf oder den Verkauf korrekt verbuchen. Um bei den Zahlen aus dem Beispiel zu bleiben, würde das so aussehen:
Buchungssatz des Käufers:
Verbindlichkeiten a. L. u. L. 17.850 €
an Bank 17.314,50 €
Erhaltene Skonti 450,00 €
VSt 85,50 €
Buchungssatz des Verkäufers:
Bank 17.314,50 €
Gewährte Skonti 450,00 €
USt 85,50 €
an Forderungen a. L. u. L. 17.850,00 €
Unser Tipp:
Wie bereits erwähnt kannst du mit einer Buchhaltungssoftware nicht nur ganz einfach den Skonto einfügen auf deinen Ausgangsrechnungen einfügen, sondern ihn auch von Eingangsrechnungen korrekt verbuchen.
Warum wird Kunden Skonto gewährt?
Skonto ist üblich, um den Kunden zu einer schnelleren Zahlung zu bewegen. Das ist gut für die Liquidität des Unternehmens und ist für den Kunden ein interessanter Anreiz. Es könnte sogar ausschlaggebend sein, dass der Kunde wegen des möglichen Skontobetrages lieber bei dir kauft als beim Wettbewerber, der keine Skonti oder Rabatte gewährt. Kunden, die schnell bezahlen, freuen außerdem die Buchhaltung. Denn das erspart Mahnungen und Beitreibungsverfahren.
Wer darf Skonto gewähren?
Ein Verkäufer darf meist Skonto gewähren, besonders in Handwerksbetrieben und bei produzierenden Unternehmen ist dies üblich. Es gibt aber auch Branchen, bei denen ein Skonto nicht vorgesehen ist.
Beispielsweise bei Ärzten oder Anwälten sowie Beamten bzw. im öffentlichen Dienst. Also überall, wo Gebührenordnungen die genauen Beträge vorschreiben. Rechtlich wurde das bereits heiß diskutiert, denn die vorgeschriebenen Summen beispielsweise der GOÄ dürfen nicht „in unlauterer Weise unterschritten“ werden.
Wie hoch darf der Skonto sein?
Kurz gesagt, kannst du so viel Skonto gewähren, wie du möchtest, denn es gibt für die Zahlungsfristen und Skonti-Höhen keine gesetzlichen Vorgaben. Es gibt allerdings übliche Beträge, die in der Praxis verwendet werden. Diese bewegen sich zwischen 2 und 3 Prozent des Rechnungsbetrages. Sie können zwischen dir und deinem Kunden oder Lieferanten frei vereinbart werden.
Skonto und Rabatt – Das ist der Unterschied
Im Verlauf des Beitrags ist bereits hin und wieder das Wort Rabatt gefallen. Auch wenn es häufig mit dem Begriff Skonto gleichgesetzt wird, handelt es sich dabei um zwei ganz verschiedene Dinge.
Was ist ein Rabatt?
Beim Rabatt handelt es sich um einen Preisnachlass auf deinen Katalog- oder Listenpreis. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um eine Ware oder eine Dienstleistung handelt. Rabatte sind Sonderpreise, die vom Nettobetrag der Rechnung gewährt werden und bei Vertragsabschluss zwischen dir und deinem Kunden zu vereinbaren sind.
Rabatte sind besonders bekannt in Form des Mengenrabatts, bei dem der Kunde bei einer größeren Bestellung einen gestaffelten Preisnachlass für höhere Mengen erhält. Der Rabatt kann entweder in Prozent (auf die Ware) oder als absolute Zahl (Neukundenrabatt von xy Euro) vorkommen. Hier kommen Rabatte zwischen 5% und 20% vor.
Was ist der Skonto?
Ein Skonto wird nicht für die Ware gewährt, sondern lediglich für die schnelle Zahlung. Ein zeitiger Zahlungseingang wird also mit einem Preisnachlass (in Prozent) belohnt. Dieser wird vom Bruttobetrag der Rechnung abgezogen und bezieht sich auf die skontierfähigen Positionen der Rechnung.
Die Skontobeträge sind mit den Zahlungsbedingungen verknüpft und sollten bereits beim Angebot angegeben werden. Die Höhe schwankt üblicherweise zwischen 2 und 3 Prozent, in seltenen Fällen 5%.
Skonto berechnen – Fazit
Die Gewährung und Berechnung von Skonto ist nicht besonders kompliziert, muss aber sorgfältig durchgeführt werden. Sinnvollerweise bereits bei der Angebots– und Preiskalkulation. Ob sich im Einzelfall die Gewährung von Skonto beim Einkauf oder Verkauf für dich rechnet, musst du bei jedem Geschäftsvorgang separat bestimmen.